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Burnout mit Suizidversuchen (2011)

Aktualisiert: 6. Aug. 2024


Ich arbeitete seit dem Jahre 2000 in einem Ingenieurbüro für Gebäude Technik. Als ich dort begann war mein mentaler Zustand mit der Mineralwasserwerbung (Acqua Lete) beschreibbar: in der ein Natrium Teilchen im Wasser ruft : Ist hier jemand ? Nur in meinem Fall rief dies, das nach 10 Jahren „Studium“ in Mailand (siehe Pulp Fiction) noch das einzig übriggebliebene Neuron.

Als ich in diesem Büro im Jahre 2000 begann, arbeiteten dort die zwei innehabenden Ingenieure, zwei Techniker, ein Physiker und eine Sekretärin. Wir waren also zu sechst.

2011 waren wir zu 18 Leute, nachdem ich durch meine persönliche berufliche Entwicklung auch maßgeblich am Wachstum des Büros beigetragen hatte.

Es hatten sich mittlerweile ca. 20 bis 25 Projekte angehäuft und ich arbeitete bis 320 Stunden im Monat und begann um 4:00 morgens um es um 19:00 wieder zu lassen.

Nun, es war für mich nicht problematisch auch 16 Stunden am Computer zu arbeiten, es bereitete mir jeder Augenblick Freude.(Siehe Blog "Zwangsjacke") Ich konnte dabei nicht verstehen, wieso ich am Morgen das unwiderrufliche Bedürfnis hatte mir Sex and Submission Videos reinzuziehen?

Bis es dann, als ich wie an jedem anderem Tag vor dem PC saß und in die Tasten hakte um das x-de „wichtige Mail“ zu schreiben, ich plötzlich, ohne mir einleuchtenden Grund mich vom Arbeitsplatz erhob, dann schnellen bestimmten Schrittes zu meinem Firmenwagen in die Garage schritt, vorbei an den Mitarbeiten und der Sekretären die im Ein -Ausgangs Bereich den Überblick hatte, und mit atemberaubender Geschwindigkeit über die Schnellstraße Me-Bo in mein Dorf fuhr, wo ich dann schnurstracks zur dort befindlichen Hängebrücke fuhr, um, um was ? Genau das fragte ich mich als ich parkte, alsdann ich vom Wagen ausstieg, mir sogleich die Antwort einfiel: Ab in die Mitte der Brücke über den hohen Schutz Zaun geklettert, um mich in die Tiefe zu stürzen. Im Bereich an der Außenkante der einspurigen Brücke tönte es wie im Rammstein`s Lied Spring …. Bis dann, als ich endlich sprungbereit war, der rote FIAT Punto zu mir heraneilte und die Sekretärin ausstieg und mich anschrie es nicht zu tun. Und wie aus einer Trance gerissen, sah ich sie an und dachte nun das ist nun in Ihrer Präsenz nicht mehr so gut möglich. So fuhr ich wieder ins Büro und arbeitete weiter wie bisher.

Am nächsten Tag stand die Bauleitung zweier Baustellen auf mein Tagesprogramm: Die ersten Kellerei Meran mit einem Architekten aus dem Martelltal und die zweite am frühen Nachmittag, die Berufsschule Savoy in Meran mit dem einem Architekten aus Pfalzen.

Als ich dann auf der ersten Baustelle mit dem Architekten und dem Vertreter der ausführenden Firma die Runde stand, um die Tagespunkte zu besprechen, fragte der Architekt was mit mir los sei; laut ihm wäre ich heute nicht in der üblichen Form. Ohne Ihm eine Antwort geben zu können, beschloss ich dann nicht, sogleich auf die Baustelle nach Meran zu fahren so wie immer; von Marling aus, wo ich mich befand wären es nur einige km, sondern wieder in mein Dorf, diesmal nach zu mir nach Hause zu fahren. Was ich dann auch mit derselben Geschwindigkeit und Entschlossenheit wie am Vortag tat. Ich parkte den Wagen vor unserem Haus, begab mich in die Wohnung meiner Eltern im ersten Geschoss, die gerade am Mittagstisch saßen und zu Mittag aßen, grüßte sie, kehrte um, ging von außen über den Balkon, hatte Glück, die Schlafzimmerbalkontüre war offen, öffnete den Tresor meiner Eltern, nahm die Schusswaffe meines Vaters, sah nach ob sie geladen war, begab mich wieder in den Wagen und fuhr los. Wohin? Ach ja Bauleitung Berufsschule Meran. Ich fuhr nicht direkt dorthin, sondern fuhr wieder auf die Baustelle der Kellerei Meran in Marling, von wo ich gekommen war. Dann, anstatt nach Meran zu fahren, riss ich den Wagen von der Staatsstraße in eine Apfelbaum-Zeile, fuhr so weit dass, mich keiner sehen konnte, stellte den Motor des Wagens ab und …. Stille . Ich sah mich nochmals sicherheitshalber um entsicherte die Waffe, hielt sie mir an die Schläfe um mit meiner üblichen Entschlossenheit abzudrücken, doch ich hielt für eine Augenblick inne. In diesen Augenblick, schoss mir das Bild meines ältesten Sohnes in den Kopf.

Nein das kannst du Ihm nicht antun dachte ich und fuhr zur Bauleitung nach Meran.


Am selben Tag Abends ging ich mit meinem besten Freund und einer Jugend Freundin , die alljährlich in der Pension meiner Eltern zu Gast war, nach Terlan um etwas zu trinken und meinte im Gespräch, ich müsse was für mich tun, denn ich glaube mir ginge es nicht so gut; da meinte mein Freund in seiner üblichen ironisch freundlichen, bestimmten Weise da könne er mir weiterhelfen und gab mir die Telefonnummer von Robert den ich am nächsten Tag schon vormittags kontaktierte um schon am Nachmittags um 14:00 bei ihm in seiner Praxis in Bozen zu sitzen.

Eine der seinen ersten Worte waren: seien sie beruhigt, die Lösung liegt "in" Ihnen, ich wäre momentan  nur überfordert, die letzten Worte dieser ersten Stunde beim Tiefeinpsychologen und Zen Meister waren, ich soll mir einen gelben Ball vor der Nase vorstellen und dort hinein atmen.

Mit diesen beruhigenden und für mich nicht im geringsten nachvollziehbaren Worten verließ ich seine Praxis, stellte mir in den folgenden Tagen diesen Ball vor und begann bei Robert die Initiatische Therapie nach Dürckheim mit Leib-Arbeit, geführtem Zeichnen und Traumdeutung.

 
 
 

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